Zum gestrigen Weltkindertag fordern Familienverbände mehr Hilfe für Kinder, darunter auch der Familienbund der Katholiken: Der Verband rief die nächste Bundesregierung dazu auf, der Kinder- und Familienarmut konsequent den Kampf anzusagen und mehr gegen die prekäre Situation vieler Mehrkindfamilien zu tun. Notwendige Maßnahmen seien etwa ein deutlich erhöhtes Kindergeld, eine Reform beim Kinderzuschlag und Kinderfreibeträge in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Armutsgefährdet seien vor allem Mehrkindfamilien sowie Alleinerziehende, so Bundesgeschäftsführer Matthias Dantlgraber.
In den Medien wird außerdem diskutiert, welches das größte Problem für Kinder in Deutschland sei. Dazu gibt es ganz verschiedene Positionen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält die hohe Zahl an ausfallenden Unterrichtsstunden für das größte Problem von Kindern in Deutschland, wie sie die Hamburger Wochenzeitung „ Die Zeit“ wissen lässt. "Außerdem ist es wichtig, dass alle Schulen bald mit modernen digitalen Lehrmitteln ausgestattet sind und wenigstens Grundzüge des Programmierens vermitteln", so die Kanzlerin weiter.
Zu einem anderen gesellschaftlichen Befund kommt der Kölner Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge: Er fordert eine "politische Großoffensive" im Kampf gegen Kinderarmut. Die neue Bundesregierung müsse die "soziale Ausgrenzung eines großen Teils der jungen Generation" beenden, sagte Butterwegge am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit Blick auf den Weltkindertag am Mittwoch und die Zeit nach der Bundestagswahl. In dem 2013 geschlossenen Koalitionsvertrag von Union und SPD kam nach den Worten Butterwegges der Begriff "Kinderarmut" kein einziges Mal vor.
Gerungen wird heute auch wieder um den richtigen Umgang mit der rechtspopulistischen AfD: Der Aachener Bischof Helmut Dieser kritisiert den Bundestagswahlkampf und einen undifferenzierten Umgang mit der AfD. "Einen solchen Schlafwagen-Wahlkampf mit solchen Polarisierungen am Rand dürfen wir uns nicht mehr erlauben", sagte er am Mittwoch in Aachen. Außerdem lesen wir Neues von der FDP: Die Partei will gesetzliche Schranken in der Reproduktionsmedizin abbauen. So könnten Eizellspenden oder eine Leihmutterschaft, beides in Deutschland bisher verboten, "unter bestimmten Umständen eine richtige Entscheidung sein", sagte FDP-Generalsekretärin Nicola Beer der katholischen Zeitung "Die Tagespost" (Donnerstag) in Würzburg.
(Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)