Die beiden christlichen Wohlfahrtsverbände fordern eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung und eine Weiterentwicklung der Altenhilfe. "Die Versicherten sollen künftig für bedarfsgerechte Pflegesachleistungen im Leistungsfall nur einen begrenzten Selbstbehalt zahlen", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung. Caritas und Diakonie legten zusammen mit ihren jeweiligen Fachverbänden ein Forderungspapier vor. Darin verlangen sie unter anderem eine altersgerechte Infrastruktur mit entsprechenden Wohnangeboten und Begegnungsräumen für Jung und Alt. Pflegedienste und -einrichtungen sollten freiwilliges Engagement unterstützen, heißt es weiter. Angebote und Dienstleistungen für Pflegebedürftige soll ten ausgebaut und besser abgestimmt werden. Gute Altenpflege werde möglich, wenn Bedürftige und ihre Angehörigen auf verlässliche und bezahlbare Hilfe im näheren Umfeld zurückgreifen könnten. Dafür zu sorgen, sei Aufgabe der Länder und Kommunen. Caritas und Diakonie sprechen sich für eine "echte Pflege(teil)kaskoversicherung" aus, bei der der Selbstbehalt begrenzt werde. Weil das Risiko der Pflegebedürftigkeit in der Gesellschaft steige, würden auch die Beiträge steigen müssen. Ergänzend sei der Einsatz von Steuermitteln zu prüfen. Die Leistungen der Pflegeversicherung sollten generell einfacher und flexibler gestaltet werden. Auch sollten private Initiativen gefördert werden.
Im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gibt es Überlegungen zu einem "Europäischen Katholikentag". Zu der am Freitag in Bonn beginnenden Herbstvollversammlung liegt den Teilnehmern ein Antrag vor, der sich dafür ausspricht, Planungen für ein solches Treffen in Gang zu bringen. "Ein gemeinsamer Europäischer Katholikentag bietet die Chance, das Zusammenleben in Europa zu fördern sowie Brücken zwischen den Menschen und Nationen zu bauen", heißt es in dem Papier. Die Initiative kommt aus dem Landeskomitee der Katholiken in Bayern. Das ZdK solle gemeinsam mit Partnerorganisationen in Europa sowie der EU-Bischofskonferenz COMECE Möglichkeiten ausloten, wie sich das Projekt realisieren lässt. "Falls sich im Lauf der Planungen herausstellt, dass es aus organisatorischen, kirchenpolitischen oder inhaltlichen Gründen sinnvoll wäre, einen Ökumenischen Kirchentag in Europa ins Auge zu fassen, sollen dazu weitere Vorüberlegungen angestellt werden." Das ZdK ist Veranstalter der bisher nur in Deutschland seit 1848 ausgerichteten Katholikentage. Zuletzt hatte es vermehrt Diskussionen über die Finanzierbarkeit der in der Regel alle zwei Jahre stattfindenden Treffen gegeben. Der Vorstoß, über den die ZdK-Vollversammlung beraten soll, hat nichts zu tun mit der Initiative für einen ökumenisch ausgerichteten Europäischen Kirchentag, die unter anderen von Sven Giegold mitgetragen wird. Der Grünen-Europaabgeordnete sagte im Mai in einem Interview der Deutschen Welle, bis Anfang 2019 solle feststehen, wo die Veranstaltung zwischen 2023 und 2024 stattfinden könne. Ein Trägerverein dafür wurde bereits mit Sitz in Brüssel gegründet. Ihm gehören laut Giegold bisher 28 Kirchen und Organisationen an, darunter auch das ZdK und der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT). (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)