Familienbischof Dr. Heiner Koch und Familienbund der Katholiken kritisieren Social Freezing
Familienbischof Dr. Heiner Koch und der Familienbund der Katholiken kritisieren das Angebot der Unternehmen Apple und Facebook, Mitarbeiterinnen das Einfrieren von Eizellen zu finanzieren. „Wir müssen jungen Menschen Mut zur Familie machen und sie in ihrer Entscheidung unterstützen. Die Wirtschaft steht dabei in der Verantwortung, die Arbeitswelt zugunsten der Familien umzubauen und eine Unternehmenskultur zu schaffen, die Familie ermöglicht. Angebote wie das Social Freezing jedoch tragen die Botschaft, Kinder seien gegenüber den beruflichen Anforderungen nachrangig und Familie und Beruf nicht miteinander zu vereinbaren. Dies ist ein völlig falsches Signal“, sagt Dr. Heiner Koch, Bischof von Dresden-Meißen und Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz. Vereinbarkeit von Beruf und Familie könne nicht bedeuten, Menschen möglichst unbeschränkt und umgehend für den Arbeitsmarkt verfügbar zu machen. „Um der Freiheit der Menschen und der Familien willen muss die Entscheidung junger Menschen, Familie zu gründen und Kindern zuliebe beruflich kürzer zu treten, genauso anerkannt und in gleichem Maße gesellschaftlich und finanziell gestützt werden wie eine andere von den Eltern gefällte Entscheidung hinsichtlich der Gestaltung ihres Familienlebens,“ so Bischof Dr. Koch. „Social Freezing ist kein Angebot zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sondern verdrängt die Familie aus dem betrieblichen Alltag“, sagt Stefan Becker, Präsident des Familienbundes der Katholiken. „Anstatt Mitarbeiterinnen darin zu bekräftigten, den Kinderwunsch zu verschieben, sollten Arbeitgeber Kinder willkommen heißen – und zwar zu jeder Zeit. Fortschrittliche Arbeitgeber wissen längst, dass man Karriere auch mit Kindern machen kann und Beschäftigte auch mit Familie unentbehrliche Leistungsträger sind. Wer heute Beschäftigte mit Kindern kaltstellt, wird morgen auch keine zufriedenstellenden Lösungen anbieten für Mitarbeiter, die Pflegeverantwortung übernehmen müssen. Krankheit und Pflege lassen sich aber in keiner Weise verschieben.“ Frauen und Männern dürften in unserer Gesellschaft keine Nachteile erfahren, weil sie Familie haben. „Denn Familien sind nicht nur die stabile Basis unserer Gesellschaft, sie sind auch für die Arbeitswelt unentbehrlich“, so Stefan Becker.
V.i.S.d.P. Claudia Hagen