Sterzinsky und Familienbund appellieren an die Bundesregierung.
Der Familienbund der Katholiken und Familienbischof Georg Kardinal Sterzinsky haben vor der Kabinettsklausur am Wochenende gemeinsam an die Bundesregierung appelliert, nicht an Familien zu sparen.
„Der Haushalt darf nicht auf Kosten der Familien saniert werden. Familien sind das Fundament und die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie brauchen auch in schlechten Zeiten verlässliche Zeichen der Solidarität und Wertschätzung“, sagte Kardinal Sterzinsky, der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz. Vor allem junge Eltern seien auf die Unterstützung der Gemeinschaft angewiesen. Es sei deshalb der falsche Ansatz, auch von ihnen einen Beitrag zum Schuldenabbau zu fordern. Der Kardinal äußerte zudem die Sorge, dass durch die angekündigten Einsparungen beim Elterngeld einkommensschwache Eltern benachteiligt werden könnten. Die Präsidentin des Familienbundes der Katholiken, Elisabeth Bußmann, bezeichnete die angekündigten Sparvorhaben im Bundesfamilienministerium als einen „Rückfall in die strukturelle Rücksichtslosigkeit gegenüber Familien“. Sie ermunterte Bundesfamilienministein Kristina Schröder dazu, ihren Etat gegenüber Sparzwängen zu verteidigen. „Geld für Kinder und Familien ist klug investiertes Geld. Ohne die familienpolitischen Leistungen des Staates gäbe es bald noch mehr arme Kinder als heute schon. Familienleistungen müssen bei der Haushaltsklausur deshalb tabu sein“, sagte Elisabeth Bußmann. Auch sie warnte vor einer sozialen Schieflage durch Kürzungen beim Elterngeld. Einkommensschwache Eltern seien schon bei der Einführung des Elterngeldes gegenüber gut verdienenden Vätern und Müttern benachteiligt worden. „Wir dürfen nicht zulassen, dass ausgerechnet Familien für die Folgen der Finanz- und Wirtschaftkrise zahlen müssen“, sagte Bußmann.
Autor: V.i.S.d.P. Claudia Hagen