Mieter sollen bei steigenden Energiepreisen nach Forderung eines zivilgesellschaftlichen Bündnisses nicht um ihre Wohnung fürchten müssen. Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Abfederung sozialer Härten seien nicht ausreichend, wenn es um Energiesperren oder Wohnungsverlust gehe, schrieb das Bündnis von zwölf Organisationen in einem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten offenen Brief an Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt (SPD) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder. Ein gesetzliches Kündigungsmoratorium für Mietverträge und ein Verbot von Energiesperren sei dringend erforderlich, "um Sicherheit für die Menschen zu schaffen", so das Bündnis.
Viele Familien und ihre Kinder hätten Angst vor der nächsten Heizkosten- und Stromrechnung. "Es muss klar sein, dass kein Kind wegen der Inflation obdachlos werden darf oder im Dunkeln sitzen muss", forderte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger. Als "grausam" bezeichnete der Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbandes, Rolf Rosenbrock, drohende Energiesperren, wenn Rechnungen nicht bezahlt werden.
Zu dem Bündnis, das den offenen Brief initiiert hat, zählen neben dem Paritätischen Gesamtverband und dem Deutschen Kinderhilfswerk unter anderem auch der Sozialverband VdK, die Tafel-Organisation, der Kinderschutzbund, die BAG Wohnungslosenhilfe, die Verbrauchenzentralen, der Deutsche Mieterbund und der Deutsche Gewerkschaftsbund. Weitere Sozialverbände hatten sich in der Vergangenheit ähnlich positioniert und vor den Folgen der Energiekrise für ärmere Haushalte gewarnt. (KNA)