Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat die Einführung der Kindergrundsicherung bekräftigt. "Ja, wir werden die Grundsicherung für Kinder in dieser Legislaturperiode einführen", sagte Paus am Dienstag in Jena. Zugleich betonte sie: "Jetzt mit der Krise und den zusätzlichen Belastungen müssen wir aber schon ein paar Schritte vorziehen." Sie setze sich für eine deutliche höhere Kindergeld-Erhöhung ein "als das, was momentan auf dem Tisch liegt". Derzeit gibt es Pläne für eine Erhöhung des Kindergelds um 8 Euro.
Zugleich betonte sie, notwendig sei auch "eine Anpassung des Kinderregelsatzes, und auch beim Kinderzuschlag könnte es noch besser sein, damit auch eben die, die mit dem Rücken zur Wand stehen, die in ihrer Existenz bedroht sind, gut durch diese Krise kommen". Paus äußerte sich beim Besuch einer Kita in Jena.
Mit Blick auf das dritte Entlastungspaket, das derzeit beraten wird, erklärte Paus, Familien seien besonders von steigenden Lebensmittelpreisen betroffen. Während der Pandemie habe die Spaltung der Gesellschaft schon zugenommen. Besonders belastete Familien hätten sich allein gelassen gefühlt, "weil eben Kita und Schule und sonstige Einrichtungen geschlossen waren". Deswegen sei es ganz wichtig, dass "wir diese Infrastruktur zur Verfügung stellen und auch möglichst verbreitern und dann geht es aber eben auch darum, die finanziellen Nöte abzumildern".
Einmalzahlungen wirkten "schnell und genau", so Paus weiter. Aber diese Krise sei keine "Ein Mal-Kurz-Angelegenheit, die in vier Wochen wieder vorbei ist". Daher seien verbesserte monatlichen Zahlungen notwendig. Kinder und Jugendliche bräuchten eine positive Zukunft und "wir brauchen Kinder und Jugendliche, wenn wir alle in Deutschland eine Zukunft haben wollen".