Weniger Leistungsdruck in der Schule stärkt nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerks und verschiedener medizinischer und therapeutischer Berufsverbände die Gesundheit und kann sogar die Leistungsfähigkeit erhöhen. Wie die Verbände am Dienstag in Berlin erklärten, sollte bei der Gesundheitsvorsorge von Kindern neben Ernährung und Bewegung auch die psychischen Widerstandskraft bei Belastungen gefördert werden. "Das Aufholen nach Corona darf nicht nur im Bereich Leistung gesehen werden, sondern muss auch für die seelische Gesundheit gelten", erklärte die Vorsitzende des Bundesverbandes für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, Ines Brock-Harder.
Kinder, Jugendliche und Fachkräfte bräuchten nach den coronabedingten Schulschließungen und Distanzunterricht mehr persönliche Begegnungen und Zeit für den Austausch, so die Verbände. Das fördere die Widerstandskraft und Leistungsfähigkeit. "Kitas und Schulen müssen als Lern- und Lebensorte offen bleiben", so der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann. Dabei müsse auch die seelische Gesundheit der Lehrerinnen und Lehrer berücksichtigt werden, die wegen des Personalmangels oft unter großen Belastungen litten.
Unterzeichner der gemeinsamen Stellungnahme sind das Deutsche Kinderhilfswerk, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Leitenden Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland sowie der Bundesverband für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. (KNA)