Der Familienbund der Katholiken hat sich kritisch gegenüber der geplanten Einführung der Kinderrechte ins Grundgesetz geäußert. Er finde eine Verankerung der Kinderrechte überflüssig, erklärte Familienbund-Präsident Ulrich Hoffmann. Er verwies auf Einschätzungen des ehemaligen Verfassungsrichters Paul Kirchhof. Dieser hatte in einem Interview des Senders SWR2 gesagt, es sei nicht notwendig, sich neue Grundrechte auszudenken. Stattdessen sollten die Kinderrechte gestärkt werden.
Immer weniger Menschen in Deutschland leben in einer Familie - also in einer Eltern-Kind-Gemeinschaft im gemeinsamen Haushalt. Im Jahr 2017 lebten bundesweit 48 Prozent aller Personen in Familien, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Davon lebten 84 Prozent in Familien mit zwei Elternteilen und 16 Prozent als Familienmitglieder in Alleinerziehenden Familien. 20 Jahre zuvor - im Jahr 1997 - lebten noch 56 Prozent aller Personen in Familien, davon 88 Prozent in Familien mit zwei und 12 Prozent in Familien mit nur einem Elternteil. Die Statistiker gaben die Zahlen anlässlich des Internationalen Tags der Familie am Mittwoch bekannt. Als Familien werden hier Eltern-Kind-Gemeinschaften gezählt, in denen Kinder jeden Alters leben. Es werden ausschließlich Personen in Privathaushalten betrachtet. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)