Kurz vor der Bundestagswahl hat das Bundesfamilienministerium am vergangenen Freitag den „Familienreport 2017“ vorgestellt, berichtet die Katholische Nachrichtenagentur KNA. Demnach gelten etwa 2,8 Millionen Kinder als armutsgefährdet, 1,5 Prozent mehr als im Vergleichsjahr 2010. Zudem beklagt der Bericht eine wachsende Ungerechtigkeit. Grund für den Anstieg sei auch der Zuzug von Kindern aus Migrantenfamilien nach Deutschland, heißt es. "Das beste Mittel, um bestehende Ungerechtigkeiten zu beseitigen, ist eine gute, verlässliche und kostenfreie Kinderbetreuung", so Bundesfamilienministerin Katarina Barley. Die Politikerin will auch verstärkt Kinder und Jugendliche unterstützen, die regelmäßig Angehörige pflegen. Dazu soll Anfang des kommenden Jahres 2018 das Projekt "Pausentaste - Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe" starten, wie das Ministerium am Donnerstag ankündigte.
Außerdem erfahren wir heute das Rezept des Wissenschaftlers und Armutsforscher Christoph Butterwegge gegen Kinderarmut: Er hat vorgeschlagen, die Steuermittel des Solidaritätszuschlags künftig für den Kampf gegen Kinderarmut zu nutzen. Regionen in Ost und West, in denen es viele arme Kinder gebe, könnten so beispielsweise besser Betreuungsmöglichkeiten finanzieren, sagte Butterwegge am Freitag im Südwestrundfunk (SWR) in Baden-Baden. Und die Süddeutsche Zeitung spricht sich in einem Essay im Wirtschaftsteil am vergangenen Wochenende für einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt der Pflege aus: „Bleibt Pflege ein Frauenberuf, droht der Kollaps des Systems. Es braucht mehr Geld, mehr Anerkennung und vor allem mehr Männer.“ (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)
Presseschau des Tages // 18.9.2017
Montag 18. September, 2017
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