Der Koalitionsausschuss von Union und SPD hat sich auf weitere Hilfen für Familien in der Corona-Krise geeinigt. So sollen gesetzlich Versicherte in diesem Jahr für die Betreuung erkrankter Kinder mehr Krankentage bekommen. Für Elternpaare sind jeweils fünf zusätzliche Tage vorgesehen, für Alleinerziehende zehn. Die Spitzen von CDU, CSU und SPD waren am Dienstag in Berlin zusammengekommen. Wer coronabedingt Angehörige pflegt oder deren Pflege neu organisieren muss, kann dafür weiterhin bis zu 20 Tage der Arbeit fernbleiben. Diese Regelung wird ebenso bis Ende des Jahres verlängert wie die Möglichkeit, das sogenannte Pflegeunterstützungsgeld für bis zu 20 Arbeitstage in Anspruch zu nehmen, sofern zu Hause gepflegt wird. Der erleichterte Zugang zur Grundsicherung soll ebenfalls bis Ende des Jahres weiterlaufen. Insbesondere Künstler, Soloselbstständige und Kleinunternehmer sollen dabei von einer für sie günstigeren Regelung für das sogenannte Schonvermögen profitieren.
Während Kita- und Schulschließungen sollen Kinder im Rahmen des sogenannten Bildungspakets bis Ende 2020 weiterhin mit Mittagessen versorgt werden. Zudem setzt die Koalition eine Arbeitsgruppe ein, die sich um die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz kümmern soll. Diesen Schritt hatten Union und SPD bereits im Koalitionsvertrag vereinbart. Nach den Worten von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) wird das Maßnahmenpaket vielen Familien helfen, "die Corona-Krise besser zu überstehen". Es sei ein weiterer Baustein, um Familien stärker zu machen. "Wer den Familien hilft, hilft dem Land. Wer Eltern hilft, Beruf, Kinder und Pflege von Angehörigen unter einen Hut zu bringen, stärkt die Wirtschaft", so die SPD-Politikerin. Ebenso wichtig sei es für Familien, "dass auch die Akuthilfe Pflege verlängert wurde und bis zum Ende des Jahres in Anspruch genommen werden kann". (Familienbund der Katholiken/KNA)