Zu Beginn der zweiten Runde der Sondierungsgespräche trafen sich am Abend die Spitzen der Unionsparteien, der FDP und der Grünen im kleinen Kreis. Zuvor hatte Merkel auf Facebook geschrieben, Ziel sei es, die Gespräche bis zum 16. November abzuschließen. Kontrovers bleibt vor allem die Klima- und Energiepolitik: Die Grünen wollten zuletzt die 20 schmutzigsten Kohlekraftwerke schnellstmöglich vom Netz nehmen, während die FDP um eine stabile Stromversorgung in Deutschland fürchtet. Fortsetzung offen. Die Deutsche Rentenversicherung hat die künftige Bundesregierung aufgefordert, keine weiteren versicherungsfremden Leistungen über Beiträge zu finanzieren. Mit Blick auf die Mütterrente sagte Präsidentin Gundula Roßbach am Wochenende im SWR: "Man muss Prioritäten setzen bei den Leistungen, denen keine Beiträge gegenüberstehen." Bei der von der CSU verlangten Erhöhung der Mütterrente gehe es um jährliche Kosten von sieben Milliarden Euro: "Wenn, dann bitte das gesamtgesellschaftlich und damit aus Steuern finanzieren", so Roßbach. Der Familienbund setzt sich im Rahmen des Rentenbündnisses der katholischen Verbände für die Erhöhung der Mütterrente ein und fordert, dass diese durch Steuermittel finanziert wird. Thema in den Medien ist heute auch die Kinderarmut: Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki fordert mehr Anstrengungen im Kampf gegen Kinderarmut. "Mit dieser Situation können wir uns nicht einfach abfinden", sagte der Erzbischof am Sonntag im Kölner domradio. "Kinderarmut darf bei uns doch kein Dauerzustand sein." Der Kardinal verwies auf eine Studie der Bertelsmann Stiftung, wonach jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut lebt. Dies bedeute hierzulande meistens nicht, dass Kinder kein Dach über dem Kopf oder kein Essen hätten, so Woelki. Vielmehr müssten diese Kinder auf Dinge verzichten, die für Gleichaltrige selbstverständlich seien, etwa einen Kinobesuch oder einen Computer mit Internetzugang. Das Schlimmste ist nach den Worten des Kardinals, dass Kinderarmut in Deutschland ein Dauerzustand sei.
Der Katholikenrat im Bistum Erfurt befasst sich dagegen mit dem Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Das Gremium fördert "die ehrliche Akzeptanz für feste Bindungen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften". Es solle eine "klare Positionierung gegen noch bestehende Ausgrenzungen und Abwertungen homosexueller Menschen geben", heißt es in dem am Freitag bekanntgewordenen Beschluss. Weiter heißt es danach, der Katholikenrat plädiert auch für einen "innerkirchlichen Wandel". Homosexuell lebende Kirchenmitglieder sollten nicht bemitleidet werden oder "bloßen Respekt" erfahren, sondern in bestehende Gruppen integriert werden. Dies könne etwa über einen Segensritus für gleichgeschlechtliche Partnerschaften innerhalb der katholischen Kirche geschehen, fügte das Laiengremium, das bereits am vergangenen Wochenende tagte, in Klammern hinzu. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)
Presseschau des Tages // 7.11.2017
Dienstag 07. November, 2017
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